Lärm ist nichts für unsere Ohren.
In vielen Lebensbereichen wird der Mensch mit Lärm konfrontiert. Dass dauerhafter Lärm bei hohen Pegeln zu Gehörschäden führt, ist allgemein bekannt. Unterschiedliche physische und psychische Schäden sind die Folge. So ist Lärmschwerhörigkeit die häufigste Berufskrankheit.

Aber was ist eigentlich Lärm? Einfach gesagt, umfasst Lärm alle Geräusche, die störend oder sogar schädlich sind. Wobei das Ohr leider nicht feststellen kann, ob der erreichte Lärmpegel bereits schädlich ist oder nicht. Denn hier spielen die subjektiven Empfindungen eine wesentliche Rolle: Zu laute Musik wird oft noch als angenehm empfunden, während ein Presslufthammer bei gleicher Lautstärke sehr unangenehm ist.
Jeglicher Lärm ab 80 dB(A) schädigt das Gehör und kann das Entstehen von Allgemeinerkrankungen begünstigen. Viele Menschen glauben fälschlicherweise, unsere Ohren würden sich an Lärm gewöhnen und ein Hörverlust sei eine vorübergehende Erscheinung.
Tatsächlich entsteht bei zuviel Lärm unweigerlich eine Schädigung der Haarsinneszellen im Innenohr. Die Schwingungen bei zu hohen Lautstärken sind so energiereich, dass die Haarsinneszellen regelrecht abknicken und ihre Fähigkeit verlieren, die Schwingungen als Nervenreize weiterzuleiten. Zerstörte Haarsinneszellen regenerieren sich nicht mehr, die so entstandenen Hörschäden bleiben irreparabel. Wenn das Hörvermögen einmal verlorengegangen ist, lässt es sich nicht mehr zurückgewinnen. Vorboten oder Anzeichen eines Hörverlustes sind Pfeifen in den Ohren (Tinnitus) oder die fehlende Fähigkeit, Töne mit höheren Frequenzen, wie etwa Musik, richtig wahrzunehmen, oder es strengt an, Gespräche in geräuschvoller Umgebung zu verstehen (Partyeffekt).
Dumpfes Hören und Ohrgeräusche nach zu viel Lärm sind meistens nach ein paar Stunden wieder verschwunden. Was jedoch bleibt, ist der irreparable Gehörschaden, der sich auf Dauer summiert. Ohrgeräusche können so stark und dauerhaft sein, dass sie zur Erwerbsunfähigkeit führen.